Corona bringt alle an ihre Grenzen
Langsam ist die Luft raus. Jeden Tag wird es schwerer, die Kinder zum Lernen zu motivieren. Auch für uns Eltern!
Negative Gefühle können das Lernen Ihres Kindes stark beeinträchtigen. Statt Kritik oder gutgemeinte Ratschläge sind Anteilnahme und Verständnis sinnvoller. Sie geben dem Kind die Freiheit, sich auf sein Problem zu konzentrieren und vielleicht sogar selbständig zu lösen, anstatt sich verteidigen zu wollen.
Man kann inakzeptables Verhalten ohne weiteres stoppen, ohne die Gefühle des Kindes zu ignorieren. Ein Beispiel: Ihr Kind hüpft immer wieder auf und nieder, anstatt sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Eltern: ”Wow, ich sehe Deine unbändige Energie. Wie wäre es, wenn Du kurz Deine Aufgaben fertig machst und mir dann draußen zeigst, wie hoch Du hüpfen kannst?”
Kurze Einheiten
Auch wenn der Unterricht in der Schule 45 Minuten dauert, kann es zuhause der falsche Takt sein. Denn im Unterricht gibt es immer wieder Unterbrechungen. Ihr Kind kann aus dem Fenster schauen, mit dem Tischnachbarn quatschen etc. Das fällt beim Lernen im Kinderzimmer weg.
Besprechen Sie mit Ihrem Kind am Anfang den Tagesablauf und versuchen Sie, ihm die Aufteilung zu überlassen.
Wettstreit
Kinder lernen am liebsten im Wettbewerb. Nutzen Sie das!
Geben Sie den Sportmoderator: „Noch nie hat es ein Kind in diesem Zimmer geschafft, 10 Matheaufgaben hintereinander zu lösen. Wird es heute klappen? Das Publikum ist gespannt … Wir werden in 10 Minuten über den Zwischenstand berichten…“. „Oh es sieht gut aus, die ersten 3 Aufgaben sind gelöst. Jetzt kommen die kniffligen, aber ich sehe, Jan rechnet schon an der Nächsten…“ Das, was Ihr Kind geschafft hat, ist das Maß der Dinge. Auch wenn noch keine Aufgabe gelöst wurde, kann es gefeiert werden: „Ja, die erste Aufgabe ist besonders knifflig. Es soll 3*4 gerechnet werden. Das ist schwer. Ich erinnere mich als ich das ausrechnen sollte, 3/6/9/12, da musste ich lange rechnen. Aber wir sind gespannt, wie es weiter geht.“
Lernen mit Spaß
Ihr Kind soll Gegensätze in Adjektiven, Verben oder Nomen erkennen? Bringen Sie Beispiele, die das Kinderherz zum Lachen bringen:
- Papa pupst laut – Mama pupst leise;
- Kinder trinken – Pupse stinken.
Aufgaben erklären lassen
Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Kind die Aufgaben verstanden hat? Lassen Sie sich die Aufgaben erklären, aber nicht so, dass Ihr Kind sich kontrolliert fühlt. Schlüpfen Sie in eine Rolle:
- Spielen Sie den trotteligen Professor, der heute als Lehrer einspringt.
- Schlüpfen sie in die Rolle des Austauschstudenten (der Studentin) aus Frankreich: „Ich abe das nicht verstanden, kannst Du mir bitte elfen Tom?“
Eigene Entscheidungen treffen
Jedes Kind möchte auch mal der Bestimmer sein. Lassen Sie Ihr Kind einfache Entscheidungen treffen, wie etwa die Reihenfolge der Aufgaben, Pausenaktivität.
Von Nutzen sein wollen
Eines unserer Grundbedürfnisse ist es, von Nutzen sein zu wollen. In der Schule dürfen die Kinder deshalb die Tafel wischen, das Klassenzimmer fegen oder Papiere verteilen. Die Kinder empfinden das als Ehre. Im Klassenzimmer gibt es einen regelrechten Wettbewerb. Dabei sind immer unterschiedliche Aufgaben beliebt. Finden sie heraus, welche Aufgaben Ihr Kind übernehmen kann /mag. Machen Sie ein Ritual daraus, jeden Tag eine Aufgabe zu übernehmen. Danken Sie Ihrem Kind für die großartige Unterstützung, die Ihr Leben leichter macht. Das stärkt das Selbstwertgefühl Ihres Kindes enorm.
Große Pausen mit Bewegung
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind einen besonderen Moment in der Pause hat. Um wirklich abzuschalten auf jeden Fall das Zimmer verlassen. 10 – 20 Minuten rausgehen. Auch hier können Pausenspiele gespielt werden.
Wettbewerb
- Kannst Du die Straße rauf und runter laufen, bis ich bis 100 gezählt habe?
- Wie viele Hampelmänner kannst Du machen, bis ich bis 10 gezählt habe?
Kleine Überraschungen im Pausensnack
Wenn das Kind zur Schule geht, hat es einen Pausensnack dabei. Auch zuhause freut sich das Kind auf leckere Kleinigkeiten. Fragen Sie Ihr Kind: „Was würde Dir gefallen?“ Dann können Sie die Kinderwünsche gleich – oder an einem anderen Tag – erfüllen.
Manche Kinder mögen gerne entscheiden. Laden sie Ihr Kind dazu ein: „Du darfst das Obst für die ganze Woche bestimmen.“
Das beschreibende Lob
Ein beschreibendes Lob ist pure Magie. Sie erschaffen damit ein einzigartiges Lob, das nur für den Empfänger bestimmt ist. Und Sie zeigen damit, dass Sie Ihr Kind genau beobachten und seine Leistung wahrnehmen.
Versuchen Sie in Zukunft zu beschreiben, was Sie sehen oder fühlen.
- „Ich bewundere Deine Hartnäckigkeit beim Lösen der Matheaufgaben.“
- „Ich bin jedes Mal erstaunt, wenn ich sehe, wie toll Du mit dem Lernen zu Hause klarkommst.“
- „Obwohl Du schon solange an dem Aufsatz sitzt, sehe ich Dich immer noch eifrig schreiben.“
- „Ich bin Dir dankbar, dass ich Dich bei der Vorbereitung der Buchbesprechung beobachten kann. Deine kreativen Ideen hätte ich niemals in Deinem Alter gehabt.“
- „Wow, der Ball war drin! Du hast genau in die obere Ecke des Tores getroffen.“
Für ein beschreibendes Lob ist es wichtig, genau hinzuschauen und sich Zeit zu nehmen. Es mag anfangs ungewohnt sein und Ihnen deshalb schwerfallen, aber sobald Sie die Reaktionen auf ein beschreibendes Lob erleben, wird es Ihren Alltag bereichern.
Lob als Motivator in schwierigen Situationen
Wie lobt man aber, wenn es augenscheinlich nichts zum Loben gibt? Insbesondere, wenn Sie nach herkömmlichen Methoden mit dem Kind schimpfen würden?
Zwei Beispiele:
- Das Kind müsste bereits mit der Aufgabe fertig sein.
„Na das sieht doch schon gut aus. Du hast die Aufgabenstellung verstanden, denn du hast schon 4 Aufgaben gelöst. Jetzt fehlen nur noch 6.“
- Es ist noch nichts auf dem Blatt:
„Das ist aber auch eine schwere Aufgabe. Kannst Du mir erklären, wie Du da ran gehen willst?
Indem Sie das Kind darauf hinweisen, welche Fortschritte es schon gemacht hat, geben Sie ihm den Mut weiterzumachen.