Das pauschale Lob

Das pauschale Lob

Das Problem eines universellen, wertenden Lobes besteht darin, dass es eigentlich nichts über die Leistung des Empfängers aussagt.

Wenn wir die Kinder ermutigen wollen, an sich selbst zu glauben und weiter an sich zu arbeiten, sollten wir auf bewertendes Lob verzichten.

  • „Du bist so hübsch!“
  •  „Du bist fantastisch beim Malen!“ „Du bist ein Naturtalent.“
  • „Das hast Du toll gemacht!“

Das beschreibende Lob

Ein beschreibendes Lob ist pure Magie. Wir erschaffen damit ein einzigartiges Lob, das nur für den Empfänger erschaffen wurde. Und wir zeigen damit, dass wir das Kind genau beobachtet und seine Leistung wahrgenommen haben. Ein beschreibendes Lob kann somit ein äußerst wirksames Werkzeug sein, um das Kind auf seinem Weg zu einem selbstsicheren, mitfühlenden Kind zu bestärken.

Versuchen wir in Zukunft zu beschreiben, was wir sehen oder fühlen.

  • „Ich mag es, wie dein Lächeln dein Gesicht zum Strahlen bringt.“
  •  „Ich schau dir gerne zu, wie du mit den Bauklötzern hohe Türme baust.“
  • „Wow, der Ball war drin! Du hast genau in die obere Ecke des Tores getroffen.“

Vorwürfe sind versteckte Wünsche

In der wertschätzenden Kommunikation begreifen wir die Gefühle als Hinweise auf Bedürfnisse/Wünsche. Wir schauen auf eine schuldzuweisende Äußerung und sehen das dahinter liegende Bedürfnis.  

„Ich bin so frustriert, weil die ganze Arbeit an mir hängen bleibt.“  

Nehmt das Bedürfnis des Gegenübers wahr.  

„Du fühlst dich frustriert, weil du dringend Unterstützung bräuchtest?“ 

                                         oder  

“Ich könnte platzen, weil Frau Schnipsel schon wieder mit ihrem heißen Kaffeebecher in den Spielgarten gegangen ist.“ 

Formuliere das Bedürfnis des Gegenübers.  

Es sind Formulierungsangebote mit Frageton, denn erstaunlicherweise bleiben Menschen bei einer Korrektur des Formulierungsangebotes in der Bedürfnissprache. 

  

Allein die Umformulierung führt schon zu einer spürbaren Verbesserung von zwischenmenschlicher Kommunikation.  

Werde gut darin zwei Dinge auszudrücken:  

Was in Dir los ist und was Dein Leben schöner machen würde. 

Die wenigsten von uns haben gelernt sich auf diese Weise mitzuteilen. Wir haben die Sprache von Kritik, moralisierende Beurteilungen, Analysen und Diagnosen gelernt. 

Aber ab jetzt können wir uns darin üben.   

Magie der positiven Formulierung

Negative Formulierungen sind demotivierend und drücken die Stimmung. Üben Sie Ihre Fähigkeit, auszudrücken, was Sie möchten (positiv), anstatt was Sie nicht möchten (negativ) zu sagen. 

„Ich weiß nicht genau, was Du meinst.“ 

                    wird zu… 

„Mir ist wichtig, dass ich Dich genau verstehe. Könntest Du bitte es mir genauer erklären?“ 

„Wenn ihr durcheinanderredet, kann ich Euch nicht verstehen.“ 

                        wird zu… 

„Mir ist wichtig, dass ich Euch genau verstehe. Könntet ihr bitte nacheinander sprechen?“ 

Motivation im Homeschooling

Corona bringt alle an ihre Grenzen

Langsam ist die Luft raus. Jeden Tag wird es schwerer, die Kinder zum Lernen zu motivieren. Auch für uns Eltern!

Negative Gefühle können das Lernen Ihres Kindes stark beeinträchtigen. Statt Kritik oder gutgemeinte Ratschläge sind Anteilnahme und Verständnis sinnvoller. Sie geben dem Kind die Freiheit, sich auf sein Problem zu konzentrieren und vielleicht sogar selbständig zu lösen, anstatt sich verteidigen zu wollen.

Man kann inakzeptables Verhalten ohne weiteres stoppen, ohne die Gefühle des Kindes zu ignorieren. Ein Beispiel: Ihr Kind hüpft immer wieder auf und nieder, anstatt sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Eltern: ”Wow, ich sehe Deine unbändige Energie. Wie wäre es, wenn Du kurz Deine Aufgaben fertig machst und mir dann draußen zeigst, wie hoch Du hüpfen kannst?”

Kurze Einheiten

Auch wenn der Unterricht in der Schule 45 Minuten dauert, kann es zuhause der falsche Takt sein. Denn im Unterricht gibt es immer wieder Unterbrechungen. Ihr Kind kann aus dem Fenster schauen, mit dem Tischnachbarn quatschen etc. Das fällt beim Lernen im Kinderzimmer weg.

Besprechen Sie mit Ihrem Kind am Anfang den Tagesablauf und versuchen Sie, ihm die Aufteilung zu überlassen.

Wettstreit

Kinder lernen am liebsten im Wettbewerb. Nutzen Sie das!

Geben Sie den Sportmoderator: „Noch nie hat es ein Kind in diesem Zimmer geschafft, 10 Matheaufgaben hintereinander zu lösen. Wird es heute klappen? Das Publikum ist gespannt … Wir werden in 10 Minuten über den Zwischenstand berichten…“. „Oh es sieht gut aus, die ersten 3 Aufgaben sind gelöst. Jetzt kommen die kniffligen, aber ich sehe, Jan rechnet schon an der Nächsten…“ Das, was Ihr Kind geschafft hat, ist das Maß der Dinge. Auch wenn noch keine Aufgabe gelöst wurde, kann es gefeiert werden: „Ja, die erste Aufgabe ist besonders knifflig. Es soll 3*4 gerechnet werden. Das ist schwer. Ich erinnere mich als ich das ausrechnen sollte, 3/6/9/12, da musste ich lange rechnen. Aber wir sind gespannt, wie es weiter geht.“

Lernen mit Spaß

Ihr Kind soll Gegensätze in Adjektiven, Verben oder Nomen erkennen? Bringen Sie Beispiele, die das Kinderherz zum Lachen bringen:

  • Papa pupst laut – Mama pupst leise;
  • Kinder trinken – Pupse stinken.

Aufgaben erklären lassen

Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Kind die Aufgaben verstanden hat? Lassen Sie sich die Aufgaben erklären, aber nicht so, dass Ihr Kind sich kontrolliert fühlt. Schlüpfen Sie in eine Rolle:

  • Spielen Sie den trotteligen Professor, der heute als Lehrer einspringt.
  • Schlüpfen sie in die Rolle des Austauschstudenten (der Studentin) aus Frankreich: „Ich abe das nicht verstanden, kannst Du mir bitte elfen Tom?“

Eigene Entscheidungen treffen

Jedes Kind möchte auch mal der Bestimmer sein. Lassen Sie Ihr Kind einfache Entscheidungen treffen, wie etwa die Reihenfolge der Aufgaben, Pausenaktivität.

Von Nutzen sein wollen

Eines unserer Grundbedürfnisse ist es, von Nutzen sein zu wollen. In der Schule dürfen die Kinder deshalb die Tafel wischen, das Klassenzimmer fegen oder Papiere verteilen. Die Kinder empfinden das als Ehre. Im Klassenzimmer gibt es einen regelrechten Wettbewerb. Dabei sind immer unterschiedliche Aufgaben beliebt. Finden sie heraus, welche Aufgaben Ihr Kind übernehmen kann /mag. Machen Sie ein Ritual daraus, jeden Tag eine Aufgabe zu übernehmen. Danken Sie Ihrem Kind für die großartige Unterstützung, die Ihr Leben leichter macht. Das stärkt das Selbstwertgefühl Ihres Kindes enorm.

Große Pausen mit Bewegung

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind einen besonderen Moment in der Pause hat. Um wirklich abzuschalten auf jeden Fall das Zimmer verlassen. 10 – 20 Minuten rausgehen. Auch hier können Pausenspiele gespielt werden.

Wettbewerb

  • Kannst Du die Straße rauf und runter laufen, bis ich bis 100 gezählt habe?
  • Wie viele Hampelmänner kannst Du machen, bis ich bis 10 gezählt habe?

Kleine Überraschungen im Pausensnack

Wenn das Kind zur Schule geht, hat es einen Pausensnack dabei. Auch zuhause freut sich das Kind auf leckere Kleinigkeiten. Fragen Sie Ihr Kind: „Was würde Dir gefallen?“ Dann können Sie die Kinderwünsche gleich – oder an einem anderen Tag – erfüllen.

Manche Kinder mögen gerne entscheiden. Laden sie Ihr Kind dazu ein: „Du darfst das Obst für die ganze Woche bestimmen.“

Das beschreibende Lob

Ein beschreibendes Lob ist pure Magie. Sie erschaffen damit ein einzigartiges Lob, das nur für den Empfänger bestimmt ist. Und Sie zeigen damit, dass Sie Ihr Kind genau beobachten und seine Leistung wahrnehmen.

Versuchen Sie in Zukunft zu beschreiben, was Sie sehen oder fühlen.

  • „Ich bewundere Deine Hartnäckigkeit beim Lösen der Matheaufgaben.“
  • „Ich bin jedes Mal erstaunt, wenn ich sehe, wie toll Du mit dem Lernen zu Hause klarkommst.“
  • „Obwohl Du schon solange an dem Aufsatz sitzt, sehe ich Dich immer noch eifrig schreiben.“
  • „Ich bin Dir dankbar, dass ich Dich bei der Vorbereitung der Buchbesprechung beobachten kann. Deine kreativen Ideen hätte ich niemals in Deinem Alter gehabt.“
  • „Wow, der Ball war drin! Du hast genau in die obere Ecke des Tores getroffen.“

Für ein beschreibendes Lob ist es wichtig, genau hinzuschauen und sich Zeit zu nehmen. Es mag anfangs ungewohnt sein und Ihnen deshalb schwerfallen, aber sobald Sie die Reaktionen auf ein beschreibendes Lob erleben, wird es Ihren Alltag bereichern.

Lob als Motivator in schwierigen Situationen

Wie lobt man aber, wenn es augenscheinlich nichts zum Loben gibt? Insbesondere, wenn Sie nach herkömmlichen Methoden mit dem Kind schimpfen würden?

Zwei Beispiele:

  • Das Kind müsste bereits mit der Aufgabe fertig sein.

„Na das sieht doch schon gut aus. Du hast die Aufgabenstellung verstanden, denn du hast schon 4 Aufgaben gelöst. Jetzt fehlen nur noch 6.“

  • Es ist noch nichts auf dem Blatt:

„Das ist aber auch eine schwere Aufgabe. Kannst Du mir erklären, wie Du da ran gehen willst?

Indem Sie das Kind darauf hinweisen, welche Fortschritte es schon gemacht hat, geben Sie ihm den Mut weiterzumachen.

Freiräume und Abgrenzung Auszeit für alle

Im Urlaub, zu Feiertagen aber auch bei Krankheit verbringt die Familie mehr Zeit miteinander als üblich. Da ist es umso wichtiger sich abzugrenzen und Freiräume zu schaffen.
Erklären sie ihrem Kind, warum sie gerade keine Zeit haben. Setzen sie klare Zeiten fest, wann sie wieder verfügbar sind. Das gleiche gilt natürlich auch für ihre Kinder. Fragen sie sie nach ihren Auszeiten.
Erklären sie ihren Kindern, dass es ihnen sehr wichtig ist, mit ganzem Herzen und voller Aufmerksamkeit bei ihrem Kind zu sein. Das zeigt dem Kind, dass sie sein Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit wahrgenommen haben und hilft beim Warten.
Stellen sie sich folgende Situation vor: Sie sitzen im Restaurant und der Kellner hat viel zu tun und läuft mehrfach an ihnen vorbei und beachtet sie scheinbar nicht. Wie geht es ihnen in dieser Situation? Und wie fühlen sie sich, wenn der Kellner im gleichen Szenario einmal kurz zu Ihnen schaut und sagt „Einen Moment noch, ich bin gleich für sie da.“
Wenn sie die beiden Situationen vergleichen, wird ihnen wahrscheinlich bewusst, dass der Stress im zweiten Szenario deutlich reduziert ist und keine negativen Gefühle bei ihnen auslöst.
Berücksichtigen sie bei ihren Kindern, wieviel Zeit sie allein verbringen können. Bei kleineren Kindern ist diese Spanne sicherlich kürzer. Legen sie deshalb in ihrem Homeoffice öfter mal kurze Pausen ein.

Mit MITGefühl durch die Quarantänezeit – entspannte Eltern entspannte Kids

Gerade in Zeiten in denen wir alle zuhause hocken, wollen wir Euch ein paar Tipps geben, wie wir unsere gemeinsame Zeit zuhause entspannt gestalten können.
Eine gute Zeit mit den Kindern, die Sprache der Gefühle und Bedürfnisse zu entdecken.

Auf kreative Weise unangenehme Gefühle auflösen In der Phantasie

Viele Wünsche können im Augenblick nicht erfüllt werden. Das kann Eltern an den Rand der Verzweiflung bringen. Es tut uns ja leid, dass es so ist, aber wir können auch nichts dagegen tun.
Für Kinder ist jetzt vor allem wichtig, dass wir ihnen Verständnis für die miese Situation entgegenbringen. Es hilft ihnen, wenn sie erkennen, dass wir sie ernst nehmen. Das wir verstehen, wie schwer es ihnen gerade fällt, ihre Freunde nicht treffen zu können, den Geburtstag absagen zu müssen oder nicht auf den Spielplatz zu dürfen. Denn ihre Bedürfnisse nach Nähe zu den Freunden, Spiel und Freiheit werden gerade stark eingeschränkt. Wenn wir Verständnis zeigen und ihnen Empathie geben, ist der erste Schritt getan.
Noch fröhlicher wird das Kind, wenn wir ihm in der Phantasie geben, was das Kind nicht haben kann. Gehen Sie mit Ihrem Kind auf die Reise der Wunscherfüllung.
„Wäre es nicht toll, wenn wir eine Riesengartenparty machen könnten und alle Deine Freunde kämen zum Toben.“ Malen sie zusammen mit ihrem Kind aus, was alles Tolles auf dieser imaginären Party passiert. Lassen sie ihrer Phantasie freien Lauf und erleben sie Abenteuer und
Sie können anschließend ihr Kind ein Bild davon malen lassen oder eine Geschichte schreiben, damit es noch weiter in den aufregenden Gefühlen schwelgen kann.